Ein kurzer geschichtlicher Überblick
Die
Stadt Neustadt an der Waldnaab liegt in der Oberpfalz, unweit der Grenze
zur Tschechischen Republik. Sie wurde erstmals im Jahr 1218 urkundlich
erwähnt. Aufgrund ihrer topografischen Lage, zwischen der Waldnaab und
Floß bot sich hier auf einem Gneisrücken eine Siedlung geradezu an.
Wichtige alte Verkehrswege von Norden nach Süden und ins benachbarte
Böhmen verliehen der Ansiedlung innerhalb kurzer Zeit ein gewisse
Bedeutung. Kaiser Karl IV. erkannte dies und förderte im Rahmen seiner
"Goldenen Straße" auch diesen Ort. Ihm hat Neustadt sehr viel
zu verdanken. So wurde nicht nur der Ort steuerlich begünstigt, sondern
auch ihre Bewohner bekamen von ihm ein Geschenk, dass heute, nach über
600 Jahren noch immer gepflegt wird: Die Korporation. Mit dieser
Korporation erhielten die Hausbesitzer einen Waldbesitz, der noch heute
gemeinsam bewirtschaftet wird.
Im 16. Jahrhundert kam das Böhmische Adelsgeschlecht der Lobkowitz nach
Neustadt. Unter ihnen blühte die Stadt auf und wurde kurze Zeit später
ein eigenes kleines Fürstentum mit beschaulichem Reichtum. Die Fürsten
Lobkowitz bauten Neustadt als ihre Residenzstadt aus und gaben ihr auch
ein noch heute deutlich sichtbares Wahrzeichen: Das Schloss.
Leider zogen sich die Lobkowitzer nach über 250 Jahren auf ihre
böhmischen Besitzungen zurück und Neustadt kam zum Königreich Bayern.
Erst mit der Eisenbahn kam wieder mehr Leben in das beschauliche
Städtchen. Im Rahmen dieser verkehrstechnischen Erschließung kam auch
die Glasindustrie aus dem Bayerischen in den Oberpfälzer Wald. In
Neustadt wurden drei Glashütten gegründet und weit über 1.000
Beschäftigte fanden Lohn und Brot.
Misswirtschaft, fehlende Anpassungsbereitschaft und billige Importe aus
dem Osten führten jedoch leider dazu, dass vor 30 Jahren der langsame
Niedergang der Glasindustrie in Neustadt begann. Inzwischen hat leider
nur die Firma Nachtmann den wirtschaftlichen Umschwung überlebt.
Neustadt an der Waldnaab, die Kreisstadt mit ihren ca.6.300 Einwohnern,
hat sich inzwischen einen Namen als Schulstadt zugelegt.