Museumsverein gibt "Poetische Versuche" von Oswald Hafner neu heraus

Oswald Hafner Buch „Poetische Versuche“ vorgestellt

Neustadt/WN. Oswald Hafner lebt zumindest in poetischen Gedichten fort. Die Anerkennung, die ihm oftmals zu Lebzeiten versagt blieb, gaben ihm zahlreiche Besucher bei der Buchvorstellung am Sonntagabend zurück. Mit Norbert Neugirg konnte ein Mann gefunden werden, der die Gedichte vortrug und den Besuchern diese näher brachte. Eindrucksvoll war die Schilderung des Lebens von Oswald Hafner, die Hermann Wild vortrug.
Dem Sprecher der Kulturfreunde Lobkowitz und Vorsitzenden des Museumsvereins Neustadt Bernhard Knauer ist es zu verdanken, dass ein längst verschollen geglaubter Gedichtband nun neu aufgelegt werden konnte. Im Rahmen eines eindrucksvollen Abends wurde an den Neustädter Oswald Hafner erinnert.
Zur Einstimmung des Abends trug Norbert Neugirg eine Selbstbiografie von Oswald Hafner vor. Darin skizziert er selbst sein Schicksal sehr treffend.
„Ist er nun schon ein Bayer oder war er noch ein Lobkowitzer“, mit diesen Worten leitete Hermann Wild, stellvertretender Vorsitzender des Museumsvereins, die Lebensgeschichte von Oswald Hafner ein. Geboren im Oktober 1806 in Neustadt war ihm ein eher bescheidenes Leben vorbestimmt. „Er hatte in seinem Leben eigentlich immer Pech. Schon sehr früh verstarben beide Eltern und in jungen Jahren verlor er ein Augenlicht.“
„Hafner liebte anscheinend seine Heimatstadt, da er immer wieder hierher zurück kehrte, obwohl es oftmals damit zu Schwierigkeiten kam.“ Hermann Wild schilderte einige Stationen in seinem Leben: Den Festungsbau in Ingolstadt, die Zeit als Gärtner in Goldbach in Böhmen oder auch die Jahre in Ilsenbach.
Treffend zu diesem Lebensabschnitt folgten die Gedichte „Festungsbau in Ingolstadt“ oder „An das Veilchen“, das für Hermann Wild ein Ausdruck für die wahrscheinlich glücklichste Zeit in seinem Leben gilt.
In dem nun neu aufgelegten Büchlein ist auch das von Heinrich Ascherl schmerzlich vermisste Gedicht „Das Lied von der Glasmacherkunst“ enthalten. Hermann Wild bemerkte hierzu: „Eine Sternstunde für uns Neustädter“. In diesem langen Gedicht erklärt Hafner nicht nur die Glasherstellung, sondern philosophiert über das Leben und die höheren Mächte.

Abgerundet wurde der Gedichtvortrag mit „An den Rheinwein“ und „An Adelisa“. Die abschließende Bewertung des dichterischen Könnens von Oswald Hafner viel mehr als positiv aus. „Hafners Sprache und Ausdruck wurde durch die Zeit der Romantik geprägt. Er wählte überschwängliche, gefühlsdurchtränkte Worte, die freundlich berühren – die Beobachtungsgabe überrascht den Leser. Man darf ohne Übertreibung behaupten: Oswald Hafner war ein Naturtalent, vor allem wen man seine Ausbildung betrachtet“, so Hermann Wild.
Der Vorsitzende des Museumsvereins Bernhard Knauer dankte abschließend allen Mitwirkenden, einschließlich der musikalischen Unterhaltung mit Gabi Fröhlich, Brigitte Steger und Regina Schmid. Er lobte die qualitativ hochwertige Arbeit der Druckerei Kollerer und dankte Maria Enslein für den Kartenvorverkauf.
An Bürgermeister Gerd Werner konnte Bernhard Knauer das Originalbuch aus dem Jahr 1838 überreichen.
Den Nachdruck des Gedichtbandes „Poetische Versuche“ gibt es ab sofort zum Preis von 8,90 Euro bei der Buchhandlung Richter in Neustadt und Stangl & Taubald in Weiden.

 

Norbert Neugirg las bei der Vorstellung des Gedichtbandes  "Poetische Versuche" aus dem neu aufgelegten Buch.

 

Hermann Wild stellte an dem Abend im Alten Schloss die Lebensgeschichte von Oswald Hafner vor.

Musikalisch begleitet wurde die Buchvorstellung von Brigitte Steger, Gabi Fröhlich und Regina Schmid (von links nach rechts).

Bernhard Knauer (links) überreichte an Bürgermeister Gerd Werner (rechts) das Originalbuch aus dem Jahr 1838 für das Archiv der Stadt Neustadt a.d. Waldnaab.

Der Museumsverein hat dieses nicht nur für Neustadt a.d. Waldnaab sehr wichtige Buch neu herausgegeben. Für nur 8,90 Euro kann es in Buchhandlungen in Neustadt und Weiden erworben werden.


Auf Wunsch wird es auch per Post zugesandt.

 
   
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