Telč (Teltsch)



 
Im südwestlichen Teil des böhmisch-mährischen Grenzlandes erstreckt sich die malerische und an kunsthistorischen Denkmälern reiche Stadt Telč. Das Renaissance-Schloss und die Stadt mit überwiegend Renaissance- und Barockhäusern bilden eigentlich den geschlossenen Stadtkomplex in der Tschechischen Republik. Das Schloss bietet in der Hauptbesichtigungstrasse den Besuch prunkvoller Renaissance-Säle mit Kassettenholzdecken. Es handelt sich um den Goldenen, Blauen, den Theater- und den Rittersaal und um die auf ähnliche Weise gestalteten Gänge.
Die Geschichte von Telč reicht bis ins Frühmittelalter, wo die ursprüngliche Besiedlung in der Nähe eines Herrenhofs konzentriert war, von dem nur ein romanischer Turm erhalten blieb. Aus einer Ansiedlung in der Vorburg entwickelte sich zu Beginn des 14. Jh. das sog. Alt-Telč mit der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Neu-Telč mit der Pfarrkirche St. Jakob entstand in der 2. Hälfte des 14. Jh. auf dem Gebiet des westlichen Teils der heutigen Stadt. Den ungewöhnlichen Grundriss der Stadt mit einem lang gezogenen dreieckigen Marktplatz umschlossen im 14. Jh. Stadtmauern. Zu einem perfekten Schutz der Stadt wurden die anliegenden Teiche auf geeignete Weise genutzt. In der 2. Hälfte des 14. Jh. wurde in Telč eine gotische Burg errichtet. 100 Jahre später kam es zu Erweiterungen und nach 1550 zu baulichen Veränderungen der Burg. Durch den Anbau des Renaissance-Schlosses mit der Allerheiligen-Kapelle entstand der großartige Sitz des bedeutenden Adeligen Zacharias von Neuhaus (+1589).
Seit 1994 gibt es auch eine zweite Besichtigungstrasse. Diese führt durch Wohnräume, die dem ehemaligen Besitzer bis 1945 dienten. Auch ihre Ausstattung erhielt die damalige Gestalt.
Im Schloß befindet sich eine Gemäldegalerie, in der Bilder des tschechischen modernen Malers Jan Zrzavý ausgestellt sind, eines Künstlers, der an Telč ein besonders großes Gefallen fand. Vor dem in die Galerie führenden Arkadengang erstreckt sich ein nicht sehr großer Ziergarten mit beschnittenen Sträuchern. Die Außenfront hinter den Schanzen umgibt ein ausgedehnter Natur-Landschaftspark mit einem klassizistischen Gewächshaus.

Das Schloss in Telč gehört zu den Juwelen der mährischen Schlossarchitektur der Renaissance. Seine Anziehungskraft ist um so größer, da hier die ursprünglichen Interieure in einem sehr guten Zustand erhalten blieben. Manche davon sind repräsentative Beispiele des Einflusses italienischer Kunst auf unserem Gebiet oder ihrer Abwandlungen nördlich der Alpen.



Aus der Vogelperspektive kann man den einmaligen Stadtplatz
von Teltsch wunderschön erkennen.


Jedes Haus besitzt einen anderen Giebel. Sie sind aneinandergereiht, wie in einer kleinen Puppenstadt.

Eigentlich sieht die ganze Stadt aus, wie eine Filmkulisse.

Ein Besuch in Teltsch kann auch bei schlechtem Wetter erfolgen. Rings um den Stadtplatz findet der Besucher in den Laubengängen Schutz vor Sonne und Regen.

Der Stadtplatz von Teltsch kann auch als Beispiel für eine perfekte Farbgestaltung in den wunderschönen zarten böhmischen Farben hergenommen werden.
   
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