Palais
Lobkowicz
auf der Prager Burg
Vieles im Laufe der Geschichte ist durch große Zufälle
so geworden wie es ist. Und oft fragt man sich: „ Was wäre
wenn.....“. Was wäre mit den Lobkowitzern geschehen, wäre nicht diese
Frau, Polyxena von Rosenberg, geb. von Pernstein, die Ehe mit Zdenko von
Lobkowitz eingegangen? Raudnitz, Nelahozeves und auch das Palais auf der
Prager Burg wären nicht auf die Neustädter Fürsten mit übergegangen.
An dem Platz, wo sich heute das Palais Lobkowicz auf der Prager Burg
befindet, standen vom 13. bis 15. Jahrhundert gotische Wohnhäuser. Der
ganze Ort wurde erst nach den Hussitenkriegen systematisch verbaut. Zuerst
baute die Adelsfamilie von Krajek und nach ihnen das mächtige
Geschlecht der Herren von Pernstein im 16. Jahrhundert einen prunkvollen
Palast. Nach dem großen Brand der Prager Burg im Jahre 1541 erfolgte ein
Umbau im Geiste der Renaissance. Zur Ausschmückung verwendete man
Terrakotten mit reicher ornamentaler und figuraler Verzierung. Die letzten
Umgestaltungen im Stil der Renaissance wurden am Ende des 17. Jahrhunderts
durchgeführt. Damals heiratete Polyxena von Pernstein Zdenko von
Lobkowitz und der Palast ging ins Eigentum der Familie Lobkowitz über,
die ihn bis zum zweiten Weltkrieg innehatte.
Seine frühbarocke Form verlieh in den Jahren 1651 - 1668 der aus Italien
stammende Baumeister Carlo Lurago. Aus dieser Zeit stammen der große Saal
und weitere Repräsentationsräume. Heute sind in dem Haus Denkmäler der
Tschechischen Nationalen Vergangenheit ausgestellt. Das Museum kann
jederzeit besichtigt werden.
Das Palais auf dem Prager Hradschin steht auch in einem sehr engen
Zusammenhang mit dem Ausbruch des 30jährigen Krieges. Hierzu ist in dem
eigenen Kapitel über den 30jährigen Krieg näheres nachzulesen. |