Bečov nad Teplou (Petschau)

Die Geschichte der Burg und des Schloßes: Die Bedeutung der Burg Becov (Petschau) wurde durch zwei Aspekte vorbestimmt - erstens war das ihre günstige Lage - auf der Verbindungslinie der wichtigsten Kommunikationswege, und zweitens ihr Mineralreichtum (Zinn, Silber und andere Metalle), der sich in der Umgebung gefand. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert durch das Herrscherhaus von Riesenburg gegründet, und diesem Haus gehörte sie - zusammen mit dem Herrschaftsgut - bis zum J. 1407. Nach diesem Jahr wechselten sich hier verschiedene Besitzer - Odrich von Hasenburg, Herren von Plauen, Erkinger von Seinsheim, Matthias Schlick, Peter von Sternberg und wieder Herren von Plauen. Doch am meisten machte sich das Herrscherhaus Pflug von Rabenstein um die Entfaltung der Burg Becov (Petschau) verdient. Der Herrenhof gehörte diesem Haus in den J. 1495-1547. Im J. 1547 verlor Kaspar Pflug - dank seiner Teilnahme an dem habsburgerfeindlichen Aufstand - alle seine Güter. Es folgte wieder die Zeit, wann sich die Besitzer des Herrenhofs wechselten: Heinrich IV. von Plauen, Heinrich Schlick, 1573-1577 Gemeinde Pecov (Petschau), Sebestian Schlick, 1597-1621 Stadt Slavkov (Schlaggenwald). In J. 1621 wurde die Burg Becov (Petschau) der Stadt Slavkov (Schlaggenwald) konfisziert, und zwar wegen der Teilnahme der Stadt Slavkov (Schlaggenwald) an dem Standesaufstand in Jahren 1618-1620. In den 1624-1752 war Becov (Petschau) im Besitz der Herren von Questenberg, 1752-1813 gehörte dann die Burg dem Graf von Kaunitz. Im J. 1813 wurde Becov (Petschau) vom belgischen Herzog Friedrich von Beaufort - Spontini gekauft. Diesem Herrscherhaus gehörte dann die Burg und das Schloß Becov (Petschau) bis zum Ende des 2. Weltkrieges, im J. 1945 verwiesen die Besitzer ihren Herrenhof. Seit dieser Zeit gehört die Burg und das Schloß Becov (Petschau) dem Staat. Seit dreissig Jahren wurde dieses Areal nicht instand gehalten, es wurde von verschiedenen Institutionen ausgenutzt - z. B. Erzbergwerk Jachymov (Joachinisthal). Erst in der Gegenwart ist der Burg und dem Schloss die nötige Pflege gewidmet - zur Zeit ist Becov (Petschau) von Denkmalamt in Pilsen verwaltet. Auf dem höchsten Punkt des ausgedehnten Gebäudenkomplexes ist die gotische Burg (oben auf dem Felsen) mit zwei Turmbauten (durch die Herren von Riesenburg gebaut), die durch den spätgotischen Saaltrakt (am Anfang des 16. Jahrhunderts durch den Herren Pflug von Rabenstein gebaut) verbunden sind. Bei dem Umbau am Anfang des 16. Jhs. wurde dieser Wohnturm durch Steinportale und Gemälde bereichert. Im zweiten Turm befindet sich die Kapelle der Maria Heimsuchung, die gegen das J. 1400 gegründet wurde und wertvolle Freskogemälde aus dem 14. Jh. enthält. (In dieser Kapelle wurde im J. 1985 ein versteckter romanischer Reliquiar des hl. Maurus vom 12. Jahrhundert, der im 19. Jh. aus Belgien vom Haus Beaufort mitgebracht wurde. Zur Zeit wird der Reliquiar in Prag restauriert). Der Burghof ist von Häusern aus einer Seite und von Pferdeställen aus der anderen eingesäumt. Beides wurde durch das Haus Pflug von Rabenstein aufgebaut. Der älteste Teil der Burg ist der Walzturm am Ende des Felsenvorsprungs. Unterhalb der Burg beendet sich das Schloß aus dem 18. Jahrhundert, sein Kern stammt aber schon aus dem 16. Jh. Im 19. Jh. arbeitete Architekt Josef Zitek die Rekonstruktionspläne der Burg zu einem prunkvollem neugotischen Sitz aus. Zum Glück realisierte sich der Umbau nur teilweise - er werde nämlich das wertvollste von der Burg zerstören - ihre mittelalterliche Art. Zur Zeit wird eine umfangreiche Rekonstruktion der Burg und des Schlosses realisiert, die das Ziel hat, dieses Objekt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

   
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