Jan
Černčický von Kácov legte den Grundstein einer der schönsten
Städte des Böhmerlandes am 10. August 1501 auf einem von drei
Seiten durch den Fluss Metuje umflossenen Felsenvorsprung. Die beim
Blick vom Gebirge wie aufeinandergelegen Dächer und Türme tragen
mít Recht die Bezeichnung „Český Betlém" (Böhmisches
Bethlehem).
Sobald Häuser, Tore und Schanzen des neuen Sitzes fertiggebaut waren, gab Jan Černčický von Kácov eine Urkunde
aus und übertrug die
Stadtrechte der kleinen Stadt Krčín auf die neue Stadt, die er „Nové
Město Hradiště nad Medhují" benannte. Das Marktrecht, das
Recht, Zoll zu erheben, und
das Recht, Bier zu brauen, schienen den neuen
Bauten Leben und Tatkräftigkeit zu bringen. Noch heute gedenken
wir der Märkte der
Kunsthandwerkerei auf dem freien Platz vor dem Schloss.
Im Schlossgarten können wir uns Fechtveranstaltungen anschauen
und Konzerte anhören. Im Jahre 1526 wurde dieses prächtige Werk
durch einen grausamen Brand zerstört und Jan Černčický
von Kácov verkaufte das Städtchen,
Festungen und 16 Dörfer an Vojtěch von Pernštejn. Gerade das Pernštejn-Geschlecht machte sich um
die Eingliederung der Stadt
Nové Město nad Metují unter die Perlen der
böhmischen Renaissancestädte verdient. Bei allen Häusern blieben
schöne Laubengänge im ursprünglichen Aussehen erhalten und an
der nördlichen Seite des Marktplatzes wurden die Giebel in ihren ursprünglichen Zustand gebracht. Jeder weitere Besitzer des
Herrschaftsguts trug sich mit etwas Interessantem in die Geschichte
der Stadt Nové Město nad Metují ein, mögen es die Herren
von Štubenberk, das
Geschlecht der Trčka von Lípa, das Lesli-Geschlecht
oder andere gewesen sein. Das Schloss wurde in der Hälfte des 16. Jahrhunderts im Renaissancestjl und in der Hälfte des
17. Jahrhundert im Barockstil umgebaut. Der Schlossgarten und das
Schlossgebäude wurden zuletzt in den Jahren 1909 - 1915 vom
Architekten Dušan Jurkovič auf Wunsch der Familie des
Industriellen Bartoň-Dobenín
umgebaut. In der nahen Umgebung des Schlosses'
wird die Aufmerksamkeit der Besucher von den Barockstatuén von
Matyáš Bernard Braun gefesselt. Die Ortschaft Krčín die
seit 1949 Bestandteil der
Stadt ist, kann eine mehr als tausendjährige Geschichte
der Besiedlung und seit dem 13. Jahrhundert auch die ersten
bekannten Besitzer aufweisen.
Im Jahre 1420 brannten Orebiten-Gegner die
Krčíner Festung, die als Burg bezeichnet wurde, nieder. Die
Kirche des Heiligen Geistes stellt mit ihrem erhalten gebliebenen
Presbyterium und ihrem
Taufbecken offensichtlich den ältesten Bau auf diesem Gebiet dar. Neben der Kirche steht ein kostbarer Glockenturm aus dem
16. Jahrhundert mit Holzverschlag und gezimmerter Dachkonstruktion,
der untere gemauerte Teil ist jedoch viel älter und stand bereits
vor den Hussitenkriegen. Die
Einfahrt in die Stadt stellten zwei Tore sicher Krajská und Horská brána,
die vor allem zur Verteidigung dienten. Das
Tor Krajská brána war baulich einfacher und wurde im Jahre 1905 niedergerissen. Das Tor Horská brána, auch Hradecká
genannt, wurde bereits 1874
niedergerissen. Den Stadteingang von dieser Seite aus
bewachte u.a. derTurm Zázvorka. Ihm schloss sich der Stadtarrest
an, der durch einen Gang über
dem Weg mit dem Rathaus verbunden war.
Im Jahre 1519 wurde am Marktplatz die Dreifaltigkeitskirche mít
einem Turm errichtet, in dem
sich die Wohnung des Turmwächters befand.
An Beerdigungen in der Kirche erinnern Grabtafeln, kostbar sind
auch Barockorgel, Altar und Fresken. Beachtung verdient die Pestsäule
aus dem Jahre 1696, welche
die dankbaren Stadtbürger errichten ließen,
weil es ihnen gelungen war, der Pest auszuweichen, und die Statue
der Dreifaltigkeit, welche die Stadt im Jahre 1767 als Dank für
die Beendigung des Síebenjährigen
Krieges aufstellen ließ. Zu den größten
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung der Stadt gehört sicher die
Kirche in Slavoňov, die im Jahre 1553 anstelle einer älteren
Kirche erbaut wurde und 3 km von der Stadt entfernt steht. Das
Interieur der gezimmerten
Kirche mit dem Chor für die Orgel wurde 1705 ausgemalt.
Die Kirche bildet zusammen mit einem Glockenturm und einem Friedhof
einen einzigartigen, altertümlichen, stillen Winkel.
Wenn Sie einen schönen Spaziergang von Nové Město nad Metují
den Fluss Metuje stromaufwärts machen, kommen Sie ins Tal Pekelské
údolí, wo sich das zauberhafte Hotel und Restaurant Peklo
befindet, das nach einem
Entwurf des Architekten Dušan Jurkovič umgebaut wurde. Neben der ursprünglichen Mühle am Fluss Olešenka
liegt ein See, der von einem
Wassermann bewacht wird.
Die Stadt Nové Město
nad Metují ist seit den 50er Jahren städtisches
Denkmalsgebiet. Sie liegt inmitten schöner Natur, die zu
angenehmen, romantischen
Spaziergängen einlädt. Im Norden, gleich hinter unserem
Rücken, erhebt sich das Panorama des Gebirges Orlické hory
(Adlergebirge), das zu jeder Jahreszeit wunderschön ist. Nicht
umsonst wird die Stadt Nové
Město nad Metují „Pforte ins Adlergebirge" genannt,
welche den besten Zutritt zu den meisten Erholungszentren für
Winter und Sommertouristik und Sport anbietet. |