Auf
dem Weg von Raudnitz
nach Melnik kommt der Besucher an dem mythischen Berg „Rip“ vorbei.
Der „Maulwurfshügel“ spielt in der Sage der Tschechen eine wichtige
Rolle. Von diesem Hügel aus sah sich Cech, der Anführer eines slawischen
Nomadenstammes, die Gegend genauer an und fasste den Entschluss, sich hier
häuslich niederzulassen: Cechy (Böhmen) ward gegründet. Sein Bruder
Lech dagegen zog weiter in den Norden und gründete Polen. Den Berg, auf
dem sich eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert befindet, kann man besteigen.
Schon aus einiger Entfernung sieht man den Kirchturm und das Schloss von
Melnik. Beide erheben sich über den Weinbergen, die sich unterhalb der
Schlosses ausdehnen. Die Rebpflanzen hat Kaiser Karl IV. mit nach Prag
bzw. Melnik gebracht. Nachdem man die Stadt betreten hat, begrüßt den
Besucher ein sehr schöner Marktplatz. Wählt man den Weg zum Schloss, so
hat man einen faszinierenden Blick auf den Zusammenfluss von Moldau und
Elbe. Das Melniker Schloss gehört ebenfalls den Lobkowitzern, aber einer
Nebenlinie der Neustädter. Auf Melnik verbrachten die Witwen der
böhmischen Könige ihre letzten Tage. Eine Besichtigung ist ebenso
möglich, wie ein Besuch in den Weinkellern, direkt unter dem Schloss
(Eingang im Schlossinnenhof). Interessant ist ein Besuch in Melnik am
letzten Wochenende im September. Von Freitag bis Sonntag findet hier ein
großes Weinfest mit verschiedenster Musik und Kaskadeuren statt.
Nach der Verstaatlichung aller Besitzungen durch die Kommunisten im Jahr
1948 ging das Schloss Melnik mit all seinem Landbesitz 1992 wieder in den
Besitz der Fürsten von Lobkowitz über. Derzeitiger Besitzer ist Jiri
(Georg) von Lobkowitz.
Einen großen Verdienst um den in ganz Böhmen bekannten Wein hat sich
Prinzessin Bettina erworben. Ihr Ziel war es von Anfang an, die Marke
"Ludmila", dessen Name auf die Heilige Ludmila zurückreicht, zu
verbessern. Und das ist ihr ausgezeichnet gelungen.
Wer den Wein aus der kommunistischen Zeit noch kennt, wird ihn jetzt nicht
mehr wieder erkennen. Seine Qualität wurde enorm gesteigert und man kann
ihn inzwischen ohne ein schlechtes Gewissen zu besitzen weiterempfehlen. |
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