Ein
unschätzbarer kleiner Ort, direkt an der Elbe gelegen, ca. 20 Kilometer südlich
von Melnik, auf gleicher Höhe mit Nelahozeves. Das kleine verschlafene
Dorf mit den niederen ländlichen Häusern trägt den stolzen Namen des Fürstengeschlechtes.
Man findet es eigentlich auch ohne die fehlenden Hinweisschilder ganz
einfach: Nach dem Ortseingang immer in Richtung Elbe und dann flussaufwärts.
Man darf sich allerdings nicht zuviel erwarten. Der Besitz ist etwas
heruntergekommen und eine Innenbesichtigung ist nicht möglich.
Bereits im Jahre 1341 wird das Schloss Lobkowice erstmals erwähnt, als es
den Brüdern Bohunek und Vavrinec aus Lobkovice gehörte. Die ehemalige
Festung erscheint dann wieder 1403. Errichtet auf einem Felsvorsprung,
umgeben von Mooren, bildete es durch einen künstlichen Erdwall mit Graben
einen guten Schutz gegen Feinde. Einige Besitzerwechsel in den nächsten
Jahrzehnten bringen es 1410 erstmals in den Besitz von Mikulas (Nikolaus),
einem Vorfahren des bedeutenden tschechischen Feudalgeschlechtes der
Lobkowitzer. Bereits unter seiner Herrschaft wurden die Festung und das
turmartige gotische Objekt umgebaut. Einer seiner Söhne, Jan (Johannes)
Popel erbte den Besitz. Hier gibt nun die Geschichte den Hinweis auf die
Neustädter Linie - Popel - preis. Wechsel in den Besitzungen und Umbauten
der Gebäude häufen sich in den nächsten Jahren, bis Polyxena von
Lobkowitz 1616 den Besitz aufkaufte. Somit kommt auch dieses Gut wieder an
das ursprüngliche Fürstengeschlecht zurück.
Interessant ist, dass Ferdinand August von Lobkowitz den baufälligen
Besitz an der Elbe 1679 wieder in Stand setzen ließ. Und hier taucht
wieder ein vertrauter Name, den wir schon vom Neustädter Schloss her
kennen auf: Antonio della Porta. Durch ihn wurden die Gebäude
umgestaltet, neue Fassaden aufgezogen und ein Barockflügel angebaut.
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