Český Krumlov (Krumau)

Ein Spaziergang durch das Zentrum dieser südböhmischen Stadt ist ein schönes Erlebnis. Die gotischen und Renaissancehäuser, das große Renaissancerathaus am abfallenden Marktplatz, an den schmale und krumme Gassen anknüpfen, würdige Klöster und Kirchen blieben bis zur Gegenwart ohne störende Umbauten erhalten und stellen in ihrer Komplexität ein Kleinod von Weltbedeutung dar. Die St. Veits-Kirche, ein wertvoller Bau der böhmischen Gotik, beherrscht durch ihre Lage und Größe das Stadtzentrum.
Nicht nur die malerische Stadt, sondern auch das Schloss (das zweitgrößte in Böhmen nach der Prager Burg) gehört zu den meistbesuchten Orten in Tschechien. Bis heute erzählen sie von der reichen Geschichte und der Epoche der bedeutenden Adelsgeschlechter der Rosenberger, die hier in den Jahren 1302 - 1602 residierten, der Eggenberger, denen Krumau in den letzten drei Vierteln des 17. Jahrhunderts gehörte, und der Schwarzenberger, die das Schloß in der Zeit von 1719 bis 1947 besaßen.
Die ursprüngliche Burg wurde von den Herren von Krumau vor der Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet. Später baute Peter von Rosenberg eine neue, die sog. Obere Burg. Während der vierzigjährigen Regierung Wilhelms von Rosenberg (+ 1592) verliefen weitreichende bauliche Veränderungen, und nach den Plänen Baldassare Maggis wurden durch neue Gebäude beide Burgen verbunden.
Im Burg- und Schlosskomplex Český Krumlov blieben wertvolle Renaissance- und Barockräume und Säle mit vielen Kunst- und Handwerksexponaten der letzten fünf Jahrhunderte, in einigen Räumen schöne Renaissancedecken und Wandausschmückungen erhalten. Wertvoll sind die Sammlung von flämischen Tapisserien und eine große Sammlung von Bildern. Wunderschön sind die Rokokokapelle und der große Maskensaal, der im Jahre 1748 mit Malereien J. Lederers ausgeschmückt wurde. Zu den Kuriositäten gehört die goldene Kutsche aus dem Jahre 1638. Ein prächtiges Denkmal ist auf dem 5. Hof zu sehen - das große Barocktheater mit ursprünglicher reicher Ausstattung und Einrichtung. Im Schlossgarten befinden sich ein Lustschloss und eine Wasserkaskadenfontäne. Seit Ende des 16. Jahrhunderts werden im Burggraben Bären gehalten.
 

Krummau gehört zu Recht zum Weltkulturerbe der Menschheit. Über der Stadt thront das Schloss der Rosenberger. Mehrere Baukomplexe zeugen davon, dass viele Generationen an dem Schloss gebaut haben.

Klein schmiegen sich die Häuser an das Ufer an. Im Sommer ist es eine Idylle, die man auf sich wirken lassen muss. Auch der Maler Egon Schiele fühlte sich hier sehr wohl, wurde jedoch aus der Stadt "vertrieben". Dennoch erinnerte heute ein Museum an ihn.

Wer Krummau in den Sommermonaten besucht, sollte sich Zeit nehmen und die Kanufahrer beobachten. Unterhalb des Schlosses, an einem Wehr, können die lustigsten Schauspiele auf der Moldau beobachtet werden.

Krummau muss man zu Fuß erkunden. Es gibt in der Innenstadt beinahe keinen Verkehr. Winklige Gassen geben immer wieder einen anderen Blick auf die Bauwerke dieser einmaligen Stadt.
   
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